Donnerstag, 3. Oktober 2013

11 Auf Stoff wie Yoko Ono, Claes Oldenburg oder Dan Colen

Durch Malerei können Vorstellungen und Ideen in einem Moment festgehalten werden. Dazu werden flüssige, noch nicht feste Farben mit Malwerkzeugen wie Pinsel, Schwamm oder Spachtel auf einen Grund aufgetragen. Nach dem traditionellen Verständnis ist Malerei meistens zweidimensional, sie ist umgeben von einer Grenze, bildet also einen Ausschnitt einer Welt und sie ist vertikal aufgerichtet. Sie ist eine Ausdrucksform innerhalb der Kunst. In einem gemalten Bild wird der realen Welt eine weitere entgegen- oder dazugestellt. Das Ergebnis wird dabei immer von zwei Faktoren bestimmt: Ideen und Virtuosität der Produzierenden wirken zusammen mit dem Zufall und der Natur des Materials, das verwendet wird. Es entsteht die Vermischung von mehr oder weniger Unkontrollierbarem mit mehr oder weniger Kontrollierbarem.


Die ersten Malereien findet man in Höhlen, dann auf Wänden, erst später auf einem eigenständigem Grund, einer Tafel oder Leinwand zum Beispiel.

In Europa ist Malerei bis ins Mittelalter fast ausschliesslich religiös geprägt, Auftraggeber ist die Kirche. Portrait, Landschaftsbild oder Stillleben entstehen im späten Mittelalter und in der Renaissance. Anatomisches Wissen, Zentralperspektive, Technik, Selbstportraits, selbstständige, also autonome, Malerei kommen dazu. Das barocke Stillleben.

Im 19. Jahrhundert wird die Fotografie entdeckt. Die Impressionisten malen im Freien, das Verhältnis von Farben und Licht wird studiert. Es wird erfunden, Manifeste geschrieben, experimentiert, in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts dann die abstrakte Malerei als solche entwickelt und definiert. Nach dem Zweiten Weltkrieg kommt auf die Leinwand nicht bloss das Bild sondern das Ereignis. Gemalt wird das Malen. Oder das gemalte Bild wird zum Objekt. Es verweist auf ein Konzept. Es ist exklusive Ware. Klassisch. Es beweist Authentizität.


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Yoko Ono, Instruction Paintings, 1960-1962 (Serie von 22 Bildern/Malereien, ausgestellt in Sogetsu Gallery, New York)

In 1961, just as Andy Warhol was moving from commercial work into painting, Warhol had positioned a blank canvas on the floor outside his front door, hoping that people might step on it. Warhol’s action echoes Yoko Ono’s instruction Painting to be Stepped On:

PAINTING TO BE STEPPED ON
Leave a piece of canvas or finished painting on the floor or in the street.
1960 Winter

Ono showed a realization of her instruction in an exhibition of her conceptual paintings in New York in 1961.

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Claes Oldenburg, Upside Down City, 1962

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Olaf Breuning & Cynthia Rowley, Move!, MoMA PS1, 2010

Move! ist eine Kollaboration zwischen der New Yorker Designerin Cynthia Rowley und dem Künstler Olaf Breuning, ausgestellt im MoMA PS1, New York 2010. ein malerischer Prozess, der in einer Modekollektion und einer Fotoserie resultiert.

oder

Olaf Breunings Damien T-shirt für den Collect Store Colette, Paris

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Giuseppe Pinot-Gallizio, Rotolo di pittura industriale, 1958

"The machine may very well be the appropriate instrument for the creation of an industrial-inflationist art, based on the Anti-Patent; the new industrial culture will be strictly "Made Amongst People" or not at all! The time of the Scribes is over."
"When thousands of painters who today labor at the non-sense of detail will have the possibilities which machines offer, there will be no more giant stamps, called paintings to satisfy the investment of value, but thousands of kilometers of fabric offered in the streets, in markets, for barter, allowing millions of people to enjoy them and exciting the experience of arrangement."

(Giuseppe Pinot-Gallizio in Notizie Arti Figurative No. 9, 1959)

„The idea becomes a machine that makes the art“

(Sol LeWitt)

1968 entstandenen Wall Drawings, die einer genauen schriftlichen Anweisung
folgend ausgeführt wurden.
LeWitts ironische künstlerische Brechung der Maschinen-Metapher ist demnach auch im Sinne eines Nichtandienens an die kapitalistische Materialitätsordnung als individuell-intuitive Setzung zu verstehen, in der Figuren von „unverfügbarer Subjektivität“ (S. 196) variiert werden.

(Sabeth Buchmann, Denken gegen das Denken, 2007)

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Dan Colen, Flower Paintings

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Ludwig Kittinger und on painting zwei Ausstellung

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Michael Part, Batik Sox, 2013, Baumwollsocken behandelt mit Natriumdithionit, Atelieransicht


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